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Christine Fischer, 49 Jahre, Ludwigsburg, Mammakarzinom 2021

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Christine Fischer, 49 Jahre, Ludwigsburg, Mammakarzinom 2021

1. Erzähl uns doch bitte etwas zu deiner Person:

Mein Name ist Christine Fischer. Ich bin 1974 geboren und bin bis zu meinem 20. Lebensjahr im Schwarzwald aufgewachsen. Dank meiner reise- und abenteuerlustigen Eltern hat es mich schon früh in die große weite Welt hinausgezogen und ich habe die Leidenschaft bis heute in meinem Blut.

In meiner Freizeit erkunde ich gerne ferne Länder und Kulturen. Ich fühle mich am Meer sehr wohl, liebe zugleich aber auch die Berge und Skifahren sowie Stille & Meditation. Ich koche leidenschaftlich gerne vegan und beschäftige mich ebenso gerne mit dem Thema Ernährung. Edelsteine faszinieren mich seit Kindheitstagen und ich bastle gerne Malas und Armbänder und biete dazu Workshops an.

Zu meinen 50. Geburtstag habe ich eine Reise zum Kilimanjaro geplant und freue mich heute schon sehr darauf. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, halte ich mich mit Yoga und Sport im Allgemeinen fit.

Meine berufliche Welt drehte sich lange Zeit um Zahlen, Daten und Fakten als Betriebs- und Werbefachwirtin. Mein Motto war lange Zeit: „Höher, schneller, weiter.“ Ich war sehr erfolgsorientiert und holte mir die Bestätigung über meinen Job. Beruflich war ich immer viel unterwegs und Überstunden waren an der Tagesordnung. Als Ausgleich zu meinem Berufsalltag habe ich vor vielen Jahren Yoga für mich entdeckt. Der Funke zum Yoga war schnell übergesprungen und ich habe es immer mehr in mein Leben integriert. 2014 habe ich mich für eine Ausbildung zur Yogalehrerin entschlossen und diese mit weiteren yogischen Aus- und Fortbildungen ergänzt.

Nachdem ich 2021 die Diagnose Krebs erhalten habe, hat sich mein Leben nochmals sehr verändert. Statt Vollzeit arbeite ich nun nur noch in Teilzeit in einem Gesundheitszentrum in Stuttgart und habe meinen Berufsalltag entschleunigt.


2. Deine persönliche Geschichte:

Aufgrund einer Häufung von Brustkrebs innerhalb meiner Familie, bin ich jährlich bei der Vorsorgeuntersuchung gewesen. So ging ich auch wieder zu meinem jährlichen Termin im Juni 2021. Dort gab es Auffälligkeiten beim Ultraschall und zur weiteren Abklärung stand eine Biopsie im Krankenhaus an. Innerhalb weniger Tage war klar, dass es leider ein bösartiger Tumor war und dann ging alles ganz schnell. Nur eine Woche nach der Diagnose stand schon die OP an. In der Zeit bis dahin war ich mit der Übergabe im Job und viel Organisatorischem beschäftigt und konnte gar nicht so richtig realisieren, was da nun alles auf mich zukommt. Ich befand mich wie im Autopilot und habe einfach nur funktioniert.

Ich war zu dieser Zeit gerade in der Endphase für meine vertiefende Yogalehrer-Ausbildung (3HO Stufe 2) und hatte kurz davor meine Fortbildung als Yogatherapeutin (3HO) abgeschlossen. Schweren Herzens musste ich aufgrund meiner Diagnose meine Prüfung erst mal hintenanstellen.

Meine Yoga-Community hat mich durch diese schwere Zeit getragen und von unterschiedlichen Seiten bekam ich das Buch „Yoga bei Brustkrebs“ geschenkt. Alle sagten: „Ich denke das Buch kannst Du nun gut gebrauchen. Ich habe es mir zwar mal gekauft, aber in den Schrank gestellt und mich nicht weiter damit beschäftigt“.

Das war für mich der Startschuss mich mit dem Thema „Yoga bei Krebs“ weiter zu beschäftigen und das Buch aktiv zu nutzen und nicht im Schrank verstauben zu lassen. Schnell war der Entschluss gefasst, dass ich die „Yoga und Krebs“ Fortbildung absolvieren werde, sobald ich wieder fit und munter bin.

Aber jetzt war erst mal wichtig mich gut um mich zu kümmern.

3. Wie erging es Dir nach der OP / nach den OPs?

Nach der ersten OP ging es mir ganz gut. Ich war aufgrund der entnommenen Lymphknoten doch sehr eingeschränkt in der Beweglichkeit meines rechten Armes, schaute aber optimistisch in die Zukunft. Die Nachricht der Oberärztin kurz nach der OP, dass meine Lymphknoten nicht befallen sind, war für mich schon mal sehr erleichternd. Nun hoffte ich, dass ich mein finales Ergebnis für den weiteren Therapieplan alsbald bekommen würde. Noch war nicht klar, ob ich nur Bestrahlungen bekommen werden oder / und auch eine Chemotherapie erforderlich ist. Mein Tumor wurde nach Amerika geschickt, um dort einen Onko-Type Test zu machen - das Ergebnis sollte innerhalb von ca. vier Wochen da sein. Der entnommene Tumor war ca. 2 cm groß und somit war meine rechte Brust kaum kleiner als die linke Seite und ich konnte mich damit gut arrangieren.

Zwei Wochen nach der OP kam dann Montag morgens der Anruf, dass sich leider nicht genügend gesunder Rand an dem entnommenen Gewebe befand und ich nochmals operiert werden müsste. Das war ein harter Schlag für mich und es zog mir den Boden unter den Füßen weg. Vier Wochen nach der ersten OP lag ich nun wieder auf dem OP-Tisch und die ganze Tortur ging nochmals von vorne los! OP-Vorbesprechung, Corona-Test, Überweisung vom Arzt holen, warten auf die weiteren Therapien etc...

Ein Tag nach dieser Nachricht habe ich für mich entschieden, dass ich da nicht allein durchgehen möchte und habe mir professionelle Hilfe bei einer Psychologin mit psychoonkologischem Hintergrund gesucht. Das hat mich in der schweren Zeit genauso wie Yoga sehr unterstützt. Sich Hilfe zu holen, kann ich allen Betroffenen nur empfehlen. „Du musst hier nicht allein durch“. Zudem können hier Ängste und Nöte angesprochen werden, die man sich ggf. der Familie gegenüber nicht traut. Oft aus Sorge darum, die Familienangehörigen und Freunde zu sehr damit zu belasten.

Acht Wochen nach der ersten OP, hatte ich dann endlich meinen Termin zur Besprechung, um zu erfahren, wie mein weiterer Behandlungs-Plan nun aussehen soll. Vor dem Termin war ich sehr angespannt. Das Ergebnis: Mir wurde eine Anti-Hormontherapie mit Tamoxifen empfohlen sowie Bestrahlungen. Am Anfang war ich der Anti-Hormontherapie sehr abgeneigt, konnte aber für mich einen Weg finden, damit ich diese nun täglich einnehme. Jeden Tag, bei jeder Tablette sage ich mir diesen Spruch: „Tamoxifen der Krebs wird gehen.“

Bis auf die Nebenwirkungen, wie vorzeitige Wechseljahre und trockene Schleimhäute (Augen und Nase) komme ich mit der Anti-Hormon-Therapie ganz gut klar. Am Anfang hatte ich in beiden Daumen Gelenkschmerzen, welche ich mit täglichen Yoga-Übungen (4-Füßer-Stand und herabschauender Hund) nun gut in den Griff bekommen habe.

Während der Strahlentherapie war ich oft sehr erschöpft (Fatigue) und hatte auch schlechte Blutwerte. Obwohl ich mich oft dazu zwingen musste, bin ich dennoch jeden Tag raus in die Natur. Die frische Luft, die Bewegung sowie frisches und abwechslungsreiches Essen haben mir wieder Energie gegeben. Da ich krankgeschrieben war, hatte ich viel Zeit, um gut für mich zu sorgen und wieder in meine Kraft zu kommen. Um meinen Lymphabfluss gut zu unterstützen, bin ich zweimal pro Woche bei der Lymphdrainage und mache dazu tägliche Yoga-Übungen.

4. Yoga & Krebs (S3-Leitlinie) – erzähl uns doch mehr dazu:

Von Yoga können Betroffene während der Therapie sowie nach abgeschlossener Therapie sehr profitieren. Yoga bietet ein wunderbares Nebenwirkungsmanagement bei Fatigue, Schlafstörungen, Bewegungseinschränkungen, Gelenkschmerzen sowie Gleichgewichts-problemen. Mit gezielten Übungen kann ebenso das Lymphsystem unterstützt und angeregt werden. Andere Yoga-Übungen unterstützen bei Osteoporose.

Aktuelle Studien belegen die positive Wirkung von Yoga z. B. bei: Schmerzreduktion, Erhöhung der Schlafqualität, Linderung von Depressionen, Erhöhung der Lebensqualität während der Strahlentherapie u.v.m..

Yoga im Allgemeinen ist ein ganzheitliches Konzept und bewirkt die Harmonisierung von Körper, Geist und Seele.

Die Initiative „Yoga und Krebs“ wurde von der zertifizierten Yogalehrerin und Onkologieexpertin Gaby Kammler gegründet. Sie leitet und koordiniert die Aktivitäten in Europa und Deutschland. www.yoga-und-krebs.de

Bei Gaby Kammler habe ich meine Ausbildung im August 2022 absolviert und unterrichte seither „Yoga und Krebs“ Kurse Online (bequem von daheim aus) sowie in Präsenz im Raum Stuttgart.

Yoga kann Dich auf Deinem Weg begleiten und Dir helfen, Dich wieder “ganz” zu fühlen.


5. Wie kamst du mit den Amoena Produkten in Kontakt? Welche Produkte von Amoena trägst du? Was war dir bei der Auswahl wichtig (z.B. bei den Prothesen)?

Meinen ersten Kontakt mit den Produkten hatte ich noch direkt im Krankenhaus (nach der ersten OP) bei der Erstversorgung mit dem Post-OP-BH mit praktischem Vorderverschluss und den Trägern mit Klettverschluss (Sarah). Aufgrund der entfernten Lymphknoten konnte ich in den ersten Wochen meinen Arm kaum heben und konnte dank dieser Konstruktion meinen BH dennoch gut anziehen. Tatsächlich hatte ich mir davor keine Gedanken über so eine Lösung gemacht. Aber aus heutiger Sicht bin ich dafür sehr dankbar.

Durch meine Cousine, welche selbst an Brustkrebs erkrankt ist, habe ich erst davon erfahren, dass ich pro Jahr zwei BHs von der Krankenkasse bezuschusst bekomme. Da ich eine große Narbe an meiner Brust habe, waren meine bisherigen Bügel-BHs ab sofort tabu und aufgrund der zweiten Operation ist die Brust auch leider viel kleiner geworden.

Ich kann mich heute noch gut daran erinnern, wie ich nach meiner kompetenten Beratung in einem Sanitätshaus in Ludwigsburg glücklich mit meinen beiden neuen Amoena-BHs, meiner Teilprothese (Balance Natura TD) und meinem Badeanzug nach Hause gegangen bin. Ich habe mich endlich wieder als Frau gefühlt und bin heute noch von der Qualität und dem Tragekomfort begeistert.

Für Yoga & Sport habe ich mir ein tolles Sports Top von Amoena gegönnt, damit ich beim Yoga auch mal keinen BH tragen muss und die Polsterung dort direkt integriert ist. Das fühlt sich richtig gut an.

Ganz neu gibt es den Lymph-Prothesen-BH Linda (Sand und Schwarz) und ich bin mehr als begeistert. Linda bietet angenehmen Tragekomfort, fühlt sich an wie eine zweite Haut und das Material ist sehr angenehm. Gerade an den heißen Tagen bin ich damit gut durch den Tag gekommen und hatte auch nicht das Gefühl, dass ich mit dem BH schwitze. Am liebsten möchte ich den BH gar nicht mehr ausziehen.

An den heißen Tagen neige ich zum Lymphstau in meiner rechten Brust, hier hat Amoena ebenfalls eine großartige Lösung parat. Der CuraLymph Flow Long ist am Anfang beim Tragen etwas gewöhnungsbedürftig, da er doch eng am Körper sitzt. Aber das macht natürlich auch Sinn, damit so das Lymphsystem aktiviert werden kann. Mit der Druckpelotte zum selbst zuschneiden, habe ich für mich das Gefühl, dass sich so weniger, bis kein Lymphstau mehr in meiner Brust ansammelt. Nach längerer Tragezeit fühlt sich das Produkt gut auf der Haut an und ist sehr angenehm. Für alle die Probleme mit dem Lymphsystem haben auf alle Fälle eine tolle Abhilfe.

6. Warum Yoga und warum hast du dich selbst ausbilden lassen?

Yoga & Bewegung brachte mich nach meiner Brustkrebserkrankung wieder zurück ins Leben und in meine Kraft. Mich hat Yoga in der akuten Krankheitsphase getragen und unterstützt.

Seit August 2022 bin ich zertifizierte "Yoga und Krebs Trainerin" und biete "Yoga bei und nach Krebs" an. Durch alle Phasen meiner Therapie war Yoga mein Anker und unterstützt mich heute noch sehr.

Für mich ist Yoga ein wichtiges Werkzeug geworden, um meinen Geist zur Ruhe zu bringen, Kraft zu tanken und mich zu erden. Ich bin davon überzeugt, dass ein Leben mit Yoga dazu führt, sich selbst bewusster wahrzunehmen und hilft, die Welt aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.

7. Welche Botschaft hast du an andere Betroffene?

Ob eine Sache gelingt, erfährst du nicht, wenn du darüber nachdenkst, sondern wenn du es ausprobierst. (Unbekannt)

Gemäß diesem Motto möchte ich alle Betroffenen herzlich dazu einladen, Yoga auszuprobieren.

Ich möchte den Menschen in ihrer Situation Mut machen. Viele Yogaübungen haben mir geholfen und speziell die Atemübungen haben mir meine immer wieder hochkommenden Ängste genommen. Ich kann sehr gut nachvollziehen, welche Auswirkungen die Behandlungen haben können. Manche Frauen leiden unter Gleichgewichtsstörungen aufgrund der Medikamente. In meinen Yogastunden versuche ich immer auf die individuellen Nebenwirkungen der Teilnehmer*innen einzugehen - jeder hat seine eigene Geschichte.

Dank der Yoga & Krebs-Fortbildung habe ich ein gutes Wissen, wie mit Yoga Nebenwirkungen (wie Fatigue, Lymphödeme, Osteoporose, etc.) gelindert werden können. Zudem gewinnt man wieder mehr Vertrauen in den eigenen Körper und aktiviert seine Selbstheilungskräfte.


Meine Vision: Yoga für Menschen mit Krebserfahrung anzubieten und diese ganzheitlich zu begleiten. Dazu habe ich eine Fortbildung als psychoonkologische Beraterin abgeschlossen und bin ebenso Heilpraktikerin für Psychotherapie.

Instagram Account: https://www.instagram.com/yogabeiundnachkrebs/