Skip to main content
Skip to main content
Warenkorb
Suche
Land

Tipps zur Narbenpflege

Narbenpflege kann nach einer Mastektomie bzw. Brustamputation viel bewirken. Tipps und eine Infografik.

Nachgeschlagen: Tipps zur Narbenpflege

Narben (lat. cicatrixes) nennen wir das faserreiche Ersatzgewebe (Fibrose), das eine Wunde verschließt. Allgemein ist Narbengewebe schlechter durchblutet und dadurch weniger geschmeidig als normale Haut.

Die Narbenbildung selbst können wir nicht verhindern; wie die Narben am Ende aussehen, können wir jedoch beeinflussen. Gerade bei großflächigen Narben, zum Beispiel nach einer Mastektomie, bewirkt Narbenpflege viel. Sie kann beispielsweise verhindern, dass die Narbe wuchert und wulstig wird.

Ab wann kann die Narbenpflege beginnen?

Etwa zwei Wochen nach der Operation – dann sind in der Regel die Fäden gezogen und es tritt keine Wundflüssigkeit mehr aus. Bis dahin sollte man der Wunde Ruhe gönnen, den Bereich nicht allzu sehr belasten und auf Sport verzichten. Wichtig: Die Narbenpflege sollte immer in Absprache mit dem Arzt und nicht vor der Bestrahlung geschehen.

So heilen Wunden:

Blutplättchen und Fibrinfasern, eine Art plasmaeigener „Klebstoff“, sorgen dafür, dass das aus der Wunde austretende Blut gerinnt. Schorf – eine Mischung aus Fibrinfasern sowie abgestorbenen Haut- und Blutzellen – entsteht, verschließt die Wunde und schützt sie vor Infektionen. Unter der Kruste bildet sich neues Gewebe und die Wunde wird mit Bindegewebszellen und Kollagenfasern aufgefüllt.

Was die Narbe nach einer Brust-OP mag: 

  1. Ausgepolsterte, weiche BHs – besonders in den ersten sechs bis acht Wochen nach der Operation. So lange dauert in der Regel die Wundheilung – bei großen Wunden kann die Heilung auch länger dauern. Auspolstern lässt sich das Körbchen beispielsweise mit einer Baumwollepithese – die Kosten hierfür werden von der Krankenkasse übernommen. Der sogenannte Erstversorgungs-BH hat übrigens noch eine zweite Wirkung: Die Kompression fördert den Transport der Lymphflüssigkeit und hilft postoperative Lymphstaus abzubauen.
  2. Massagen – aber erst, wenn die Wunde abgeheilt ist: Schieben Sie Ihre Narben täglich etwa zehn Minuten sanft hin und her und die umliegende Haut zur Narbe hin. Das fördert die Durchblutung, macht das darunterliegende Bindegewebe geschmeidiger und schützt vor Verhärtungen. Wichtig: Die Narben nicht auseinanderziehen, sonst können sie sich verbreitern! Sollte das Massieren schmerzen: bitte aufhören.
  3. Leichtes Drücken: Das kann helfen, das Narbengewebe möglichst flach zu halten.
  4. Cremes: Spezielle Salben versorgen das trockene Narbengewebe mit Feuchtigkeit. In Apotheken gibt es hierfür sogenannte Narbencremes; eine Tube Ringelblumensalbe oder Bepanthen tun es in der Regel aber auch.
  5. Geduld: Narben verändern sich ein Leben lang – und je größer die Narben, desto länger dauert die Wundheilung.

Was die Narbe nach einer Brust-OP nicht mag:

  1. Sonne und Solarium – zumindest nicht, solange sie noch frisch ist (sechs bis acht Monate nach der Operation). Aber auch später sollte man die Narben mit Sunblocker oder T-Shirt vor Sonnenstrahlen schützen. Denn Narbengewebe besitzt meist keine pigmentbildenden Zellen (Melanozyten), die die Haut vor UV-Strahlen schützen.
  2. Schwitzen in der Sauna: Durch die Hitze kann die Narbe aufreißen.
  3. Scheuernde Kleidung – zumindest solange, bis die Wundheilung abgeschlossen ist. Hier hilft das Abkleben der Narbe mit einem Pflaster.
  4. Sicherheitsgurts – zumindest während der Phase der Wundheilung. Spezielle Unterpolsterungen gibt es im Autozubehörhandel. In der Regel tut es auch ein kleines Kissen zum Drunterlegen.
  5. Schweres Heben: Gerade in den ersten Wochen nach der Brustoperation sollte man die Narbe nicht zu sehr belasten. Wird sie beim Heben auseinandergezogen, kann sie sich verbreitern.

Interessant:

Ältere Menschen sind in Sachen Narbenbildung leicht im Vorteil. Bei ihnen heilen Narben häufig besser als bei Jüngeren. Grund hierfür könnten die Hormone sein. Im Nachteil sind Menschen mit sehr heller Haut und roten Haaren; noch stärker betroffen sind Asiaten und dunkelhäutige Menschen: Bei ihnen treten wulstige Narben, sogenannte Keloide, gut zehnmal häufiger auf. Wissenschaftler vermuten die Ursache in den Genen.

Phasen der Wundheilung

21. Juli 2017

Foto: Shutterstock.com

Grafik „Phasen der Wundheilung“: Sandy Braun