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Adapt Air: „Wir möchten der Frau die individuelle Silhouette zurückgeben.”

Revolutionary Mastectomy Prosthesis  Adapt air amoena

 

Wir sprechen mit Produktentwicklungsspezialisten von Amoena darüber, wie der technische Fortschritt, die Entwicklung von neuen Materialien und die Verbesserung von Produktionsprozessen die Einführung einer neuen Art von Brustprothese ermöglicht haben.

 

Redaktion: Woher kommt bei Amoena der Impuls für die Entwicklung neuer Brustprothesen?

Nils Stelter, Projektmanager Produktentwicklung Brustprothesen: Bei allen Entwicklungen stehen die Bedürfnisse der brustoperierten Frauen im Zentrum. Mal sind es neue technische Möglichkeiten oder neue Materialien, die eine Neu- oder Weiterentwicklung eines Produktes möglich machen. Mal sind es ganz neue Produktanforderungen, die beispielsweise durch neue Operationsmethoden entstehen.

 

Wie erfahren Sie von den Bedürfnissen der Frauen, die sie nach einer Brustoperation haben?

Claudia Reichl, Produktmanagerin Brustprothesen: Als weltweit führender Anbieter von Brustprothesen bekommen wir sehr viele Rückmeldungen von Frauen aus unterschiedlichen Ländern. Wir hören hier genau hin, wie wir mit Produktneuentwicklungen unterstützen können.

Aber auch das Feedback des Fachhandels und des medizinischen Fachpersonals ist uns sehr wichtig. Sie beraten die Frauen und wissen zum Beispiel um die Herausforderungen beim Finden einer perfekt sitzenden Prothese.

 

Bei den Brustprothesen gibt es heutzutage eine große Auswahl. Wie schwierig ist es die richtige zu finden?

Stelter: Jede Frau, jede Silhouette ist einzigartig. Als innovatives Unternehmen ist es für uns eine besondere Herausforderung, unsere Produkte ständig weiterzuentwickeln. Wie bereits erwähnt, ändern sich die Anforderungen, aber auch die technischen Möglichkeiten wandeln sich. Damit sind wir in der Lage immer bessere Lösungen auch für besondere Herausforderungen anzubieten.

  

Welche besonderen Herausforderungen sind das?

Reichl: Manche Frauen haben ein sehr unebenes, empfindliches Narbengebiet, andere leiden aufgrund von Medikamenten unter starken Gewichtsschwankungen oder bräuchten eigentlich eine Zwischengröße bei ihrer Prothese. Lymphödeme im Brustbereich verändern oft die Silhouette innerhalb kurzer Zeit.

In all diesen Fällen ist eine Prothese, die sich individuell anpassen lässt, von Vorteil. Die bisherigen Standardprothesen können dies nicht in diesem Maße bieten.

Stelter: Genau diese Frauen tun sich oft schwer, eine gut sitzende Prothese zu finden. Wir haben in den letzten Jahren intensiv an einer Lösung gearbeitet und können nun mit unseren Adapt Air Brustprothesen eine Produktreihe anbieten, die genau diesen Frauen eine optimale Versorgung bietet.

 

 

 

 

Was ist das Besondere an dieser neuen Brustprothese?

Stelter: Die Adapt Air Prothese hat eine integrierte Luftkammer und ein sehr weiches, speziell entwickeltes Ventil. Mittels einer kleinen, genau dafür entwickelten Pumpe wird ganz einfach Luft zugeführt oder abgelassen. Somit kann die Mitarbeiterin im Sanitätsfachhandel das Volumen der Prothese an die Silhouette der Frau individuell anpassen, was den Anpassungsprozess deutlich verkürzt und ein optimales Ergebnis liefert. Dasselbe kann die Frau auch daheim selbst machen – jederzeit und ganz einfach.

Reichl: Die Rückseite der Prothese passt sich dabei ganz individuell an die Brustwand an und sorgt so für eine angenehm, körpernahe Passform. Das temperaturregulierende Comfort+ Material verhindert, dass die Frau unter der Prothese schwitzt. Durch die Luftkammer und besonders leichtes Silikon hat die Prothese gleichzeitig einen deutlichen Gewichtsvorteil gegenüber Standardprothesen.

Das hört sich einfach an. Entweicht die Luft nicht nach einer Weile wieder?

Reichl: Dank des speziellen Ventils bleibt die Luft tatsächlich so lange in der Prothese, bis sie wieder abgelassen wird. Auch unsere Testträgerinnen berichten, dass keine Luft entweicht und sie über Monate hinweg nicht nachpumpen müssen. Selbst der Test im Flugzeug hat keine merkbare Volumenänderung ergeben.  

Wir haben einen Prototyp im Büro, in dem ist das Luftvolumen seit 3 Jahren nahezu unverändert.

Stelter: Das Ventil war auch eine der größten Herausforderungen bei der Entwicklung von Adapt Air. Nachdem wir zusammen mit unseren Testträgerinnen den perfekten Prototyp entwickelt hatten, arbeiteten wir noch fast zwei Jahre lang akribisch an der Entwicklung des Herstellungsverfahrens, bevor das Produkt schließlich in Produktion gehen konnte.

 

Die perfekte Brustprothese also?

Stelter: Es gibt viele Frauen, die sehr zufrieden mit ihrer bisherigen Prothese sind. Und das ist gut so. Aber all denjenigen, die bisher keine gut sitzende Prothese gefunden haben oder die einen sehr hohen Anspruch an die Passform ihres Brustausgleichs haben, können wir nun mit unserer Adapt Air Reihe eine optimale und in Teilen individuelle Lösung bieten.

Welche Entwicklungstrends sehen Sie für die Zukunft?

Stelter: Die Adapt Air ist die einzige in Serie gefertigte Prothese, die dennoch individuell anpassbar ist. Der Trend hin zu einer noch stärkeren Individualisierung, die vollständige Maßanfertigung - also auch der Grundform - bleibt weiter eine Herausforderung für die Zukunft.

Reichl: Auch in Zukunft werden wir den betroffenen Frauen und Fachhändlern aufmerksam zuhören und unser Sortiment ständig weiterentwickeln. Wenn eine Frau mir überglücklich erzählt, dass sie dank einer unserer Brustprothesen endlich wieder ihr Lieblingskleidungsstück tragen kann und dass sie wieder selbstbewusster durchs Leben geht, berührt mich das jedes Mal. Das ist es, was mich in meiner täglichen Arbeit motiviert.


 

Claudia Reichl ist seit 18 Jahren bei Amoena und koordiniert als Produktmanagerin alle produktbezogenen Aktivitäten rund um Brustprothesen. Sie ist die zentrale Schnittstelle vor allem zwischen der Produktentwicklung, dem Marketing und dem Vertrieb.

Nils Stelter ist seit über 20 Jahren im Unternehmen als Projektmanager in der Produktentwicklung tätig. Neben der Entwicklung neuer Produkte und der Anfertigung von Prototypen, zählt auch die Umsetzung eines durchdachten Produktionsprozesses zu seinen Aufgaben. Erst dieser ermöglicht schließlich eine Serienfertigung von neuen Produkten.

Gemeinsam mit ihren Kollegen und in enger Zusammenarbeit mit den Testträgerinnen sind Claudia Reichl und Nils Stelter in der Lage, Kundenbedürfnisse in neue Produkte umzusetzen, die das Selbstbewusstsein der Frauen nach einer Brustoperation unterstützen.